Die Wohnungsmärkte in Deutschland zeigen sich bisher weitgehend unbeeindruckt von der Corona-Krise. Wie ein aktueller Bericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt, sind Mieten und Immobilienpreise trotz des historischen wirtschaftlichen Einbruchs bis zuletzt weiter gestiegen. Doch zumindest die Dynamik bei der Mietenentwicklung hat sich verlangsamt.
Gegenüber dem ersten Quartal 2020 stiegen die Mieten zuletzt um rund ein Prozent. Vor dem Jahreswechsel lag der Zuwachs noch bei etwa 1,4 Prozent. Der Anteil der Kreise mit sinkenden Neuvertragsmieten ist von knapp 15 Prozent auf nun rund 27 Prozent gestiegen. Bei Eigentumswohnungen blieb der Preisanstieg mit 3,3 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn im zweiten Quartal in etwa so stark wie vor der Krise (3,2 Prozent). Insgesamt geht der Preisaufschwung auf dem Immobilienmarkt damit in sein zehntes Jahr und hat mittlerweile so gut wie alle Regionen in Deutschland erfasst. Die Corona-Krise trägt somit nicht zu einer Beruhigung des Immobilienmarktgeschehens bei.
Laut DIW Berlin ist das Ausbleiben größerer Verwerfungen auf dem Immobilienmarkt insbesondere auf zwei Gründe zurückzuführen: Erstens wurde ein erheblicher Teil der weggefallenen Einkommen durch staatliche Transferzahlungen aufgefangen. So ist der Umfang der Mietausfälle bislang gering, was aber auch daran liegen dürfte, dass die Haushalte an anderer Stelle auf Konsum verzichtet haben. Zweitens sind die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren zwar massiv gestiegen, doch die Preise wurden zumindest nicht flächendeckend von Wertfantasien und Spekulation getrieben. Allerdings seien die Wohnungspreise in einigen Städten und Marktsegmenten nicht mehr allein durch die Mietentwicklung und niedrige Zinsen zu erklären.
Das DIW warnt allerdings vor den Folgen einer erneuten Infektionswelle und eines weiteren Rückgangs der Wirtschaftsleistung für den Immobilien- und Wohnungsmarkt in Deutschland. So könnte es auch ohne eine große Immobilienpreisblase zu deutlichen Wertkorrekturen und Kreditausfällen kommen. Letztlich könnte eine gefährliche Abwärtsspirale aus sinkenden Einkommen, sinkenden Preisen und einer weiter schrumpfenden Wirtschaft in Gang kommen.
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