Wohneigentumsquote: Deutschland hinkt weiterhin hinterher

Seit 2010 stagniert die Wohneigentumsquote in Deutschland. Sie liegt nach wie vor bei 45 Prozent. Nur in der Schweiz wohnen noch weniger Menschen in den eigenen vier Wänden. Der Hauptgrund ist nach wie vor das fehlende Eigenkapital der Deutschen. Dies zeigt eine aktuelle Studie des IW Köln im Auftrag der Bausparkasse Schwäbisch Hall.

Trotz günstiger Rahmenbedingungen, historisch niedriger Zinsen und der hohen Nachfrage nach Wohneigentum tritt Deutschland weiterhin auf der Stelle bei der Wohneigentumsbildung. Dabei gibt es noch immer große Unterschiede zwischen West und Ost sowie den verschiedenen Einkommensgruppen. So beträgt die Wohneigentumsquote in den alten Bundesländern 49 Prozent, in Ostdeutschland leben dagegen nur 33 Prozent in den eigenen vier Wänden. Unterschiede spiegeln sich auch in den Einkommensgruppen wider. So wohnt das einkommensstärkste Quintil zu 68 Prozent im Eigentum, das einkommensärmste dagegen nur zu 21 Prozent.

Zu wenig Eigenkapital

Neben fehlendem Bauland und einem immer knapper werdenden Angebot, vor allem in Ballungsräumen, bremst das nicht vorhandene Eigenkapital viele Kaufinteressenten aus, so das IW Köln. Für den Erwerb einer Immobilie sollte ein Haushalt 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises angespart haben. Laut IW Köln verfügen nur elf Prozent der Mieter über ein angespartes Vermögen von mehr als 50.000 Euro – oft zu wenig, um Wohneigentum zu erwerben. Die anhaltenden hohen Kaufpreise und die gestiegenen Grunderwerbsteuersätze erhöhen den Eigenkapitalbedarf zusätzlich.

Politik muss die Rahmenbedingungen verbessern

Die Rahmenbedingungen für den Immobilienerwerb müssen angepasst werden, schlussfolgern die Experten des IW Köln. So können Änderungen bei der Grunderwerbsteuer, eine Umstellung auf das Bestellerprinzip auch beim Kauf und eine Aufstockung der Vermögensförderung den Kapitalbedarf deutlich reduzieren.

Die Studie steht kostenfrei auf der » Website des IW Kölns zum Download zur Verfügung.

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