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Wachstumsprognose halbiert -‚ Wirtschaftsweise‘ fordern Stärkung des Wohnungsneubaus

Die Experten verweisen auf die stark gestiegenen Preise im Wohnungsmarkt in den vergangenen 15 Jahren und die Knappheit des Wohnraums besonders in Ballungsräumen und wirtschaftlich starken ländlichen Regionen. Das sei nicht nur ein soziales, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Problem, weil der Zuzug von Arbeitskräften in produktive Regionen gehemmt werde, so der SVR. „Der Wohnungsneubau kann durch die Mobilisierung von Baulandpotenzialen, stärkere Bauanreize und eine Senkung der Baukosten mittels harmonisierter Bauvorschriften erhöht werden“, betont Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat Wirtschaft. In ihrem Gutachten schlagen die Experten unter anderem vor, für neu geschaffenes Bauland eine Bebauungspflicht innerhalb eines gewissen Zeitraums vorzusehen und die Grundsteuer stärker am Grundstücks- anstatt am Gebäudewert zu orientieren, um die Anreize zur dichteren Bebauung zu erhöhen. Positiv könnten sich auch beschleunigte Abschreibungsregeln und eine Senkung der Grunderwerbsteuer auf Neubauten auswirken.

Der mittlerweile deutlich vergrößerte Abstand zwischen Neu- und Bestandsmieten reduziert nach Einschätzung der Experten die finanziellen Anreize für Umzüge. Sie sehen daher Kappungsgrenzen für zulässige Erhöhungen von Bestandsmieten in angespannten Märkten kritisch. Sie sollten nicht mehr abgesenkt werden, so die Empfehlung. Auch sollten restriktive Mietenregulierungen immer nur temporär gelten und immer von Maßnahmen zur Erweiterung des Wohnraumangebots flankiert werden. Die geplante Verlängerung der Mietpreisbremse mit erhöhten Auflagen (wir haben berichtet) begrüßt das Gremium, rät jedoch von einer Verlängerung über das Jahr 2028 hinaus ab. Um einkommensschwachen oder sozial benachteiligten Haushalten den Zugang zu Wohnraum zu erleichtern, fordern die Wirtschaftsweisen eine zielgenauere soziale Wohnraumförderung, in der sich Wohngeld (Subjektförderung) und Sozialwohnungen (Objektförderung) ergänzen.

Das vollständige Gutachten mit dem Titel „Versäumnisse angehen, entschlossen modernisieren“ finden Sie hier.

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Daten zur Leistbarkeit von Wohneigentum

Die Analysten haben die Erschwinglichkeit von selbstgenutztem Wohneigentum anhand einer vierköpfigen Familie mit einem mittleren Vollzeit- und einem mittleren Teilzeiteinkommen betrachtet. Ende 2022 musste die Musterfamilie noch 45 Prozent des gesamten Einkommens für eine Beispielimmobilie mit 130 Quadratmetern Wohnfläche monatlich aufbringen. Im dritten Quartal 2024 lag der Wert bei 40 Prozent. Im Januar 2018 – also vor der Zinswende – belief sich der monatlich aufzubringende Haushaltsanteil deutlich unter 30 Prozent.

Der IW-Wohnindex belegt auch einen langsamen Anstieg der Kaufpreise. Sie erhöhten sich für Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,2 Prozent und für Ein-/Zweifamilienhäuser um 0,5 Prozent. Im Jahresvergleich waren Ein- /Zweifamilienhäuser zwar noch um 0,3 Prozent günstiger, Eigentumswohnungen jedoch um 0,3 Prozent teurer. Dass die Erschwinglichkeit trotz steigender Preise zunimmt, erklärt das IW Köln mit höheren Einkommen unter anderem durch erfolgreiche Tarifabschlüsse und sinkenden Zinsen.

Die Lage auf dem Mietmarkt bleibt laut Wohnindex angespannt: Gegenüber dem Vorquartal erhöhten sich die Neuvertragsmieten um 0,9 Prozent, gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent. Für die monatliche Nettokaltmiete einer 130-Quadratmeter-Wohnimmobilie gibt die Musterfamilie derzeit 33 Prozent ihres Haushaltsauskommens aus. Anfang 2018 waren es 30 Prozent.

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