Studie: Großer Restrukturierungsbedarf in der Bau- und Immobilienbranche

Darin wurden rund 650 Experten unter anderem aus dem Bankwesen, der Sanierungsberatung und der Insolvenzverwaltung in Deutschland, Österreich und der Schweiz gefragt, für welche Branchen sie in 2023 und in den Folgejahren einen erhöhten Restrukturierungsbedarf sehen. 57 Prozent der Teilnehmenden nannten die Automobilbranche, 52 Prozent das Bau- und Immobilienwesen, 46 Prozent den Einzelhandel und 45 Prozent das Gesundheits- und Krankenhauswesen. In ihrer Analyse verweisen die Unternehmensberater darauf, dass einst attraktive Bauprojekte und eine hohe Nachfrage durch steigende Zinsen und sinkende Realeinkommen der potenziellen Käufer ausgebremst werden. Vor allem Lieferengpässe und explodierende Baumaterialpreise haben Verschiebungen oder Absagen von Bauprojekten verursacht. Jetzt beeinflussen gestiegene Zinsen und die Unsicherheit in der wirtschaftlichen Erholung die Investitionsbereitschaft. „Dies hat eine Reduktion des Beleihungswertes der Immobilie zur Folge, was wiederum dazu führt, dass Anschlussfinanzierungen nicht mehr zu bisherigen Konditionen vergeben werden können“, heißt es in der Studie. „Es könnte deshalb in naher Zukunft vermehrt zu Verkäufen kommen, die dazu dienen, frisches Kapital zu beschaffen. Auch eine vollständige Neuausrichtung von Portfolios ist wahrscheinlich.“

Die Unternehmensberatung bezeichnet die Ergebnisse der Studie als „Weckruf“. Maßnahmen zur Steigerung von Produktivität und Effizienz sowie ein stringentes Liquiditätsmanagement könnten ungünstigen makroökonomischen Entwicklungen zwar entgegenwirken, seien jedoch nicht beliebig oft möglich. Um die Zukunft des Unternehmens langfristig zu sichern, seien strukturelle Veränderungen und Modernisierungen in vielen Branchen und den zugrunde liegenden Geschäftsmodellen unabdingbar. Knapp zwei Drittel der Befragten halten die Notwendigkeit einer grundlegenden strategischen Restrukturierung/Transformation für Unternehmen in Deutschland für hoch (50 Prozent) oder gar sehr hoch (13 Prozent). Als wichtigste Maßnahme dazu nennen 54 Prozent der Umfrageteilnehmer technologische Aufholung bzw. Investitionen in Digitalisierung und Innovationen.

Die Studie „Strategische Transformation. Es ist höchste Zeit für einen Umbruch.“ können Sie hier anfordern

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