Die Stadt München will den Mietspiegel vorerst nicht aktualisieren. Die Stadt gibt an, die neuen Zahlen nicht verwerten zu können, da sie von der Coronapandemie verzerrt seien. Die Zahlen für den neuen Mietspiegel wurden zur Zeit des Lockdowns erfasst. Durch das verbreitete Homeoffice hätten vermehrt Gutverdiener an den neuen Umfragen teilgenommen. Haushalte mit weniger Einkommen seien unterrepräsentiert gewesen.
Mieten sollen nun vorerst nur an den Verbrauchspreisindex gekoppelt sein. Laut Index würde das Mietspiegelniveau um 3,1 Prozent steigen, der Anstieg sei geringer, als er durch die Verwendung der Umfrage gewesen sei.
Zu der Auffassung der Stadt, der Mietspiegel könne nicht auf Grundlage der neu erfassten Datensätze erstellt werden, gibt es vehemente Gegenstimmen, die ganz gegenteilig die Zahlen durch die Präsenz der Gutverdiener authentischer denn je sehen. Schließlich sei diese beruflich stark eingebundene Zielgruppe in den Umfragen vor Corona kaum vertreten gewesen. München wird eine geplante Niedrighaltung des Mietspiegels vorgeworfen – besonders, da die erhobenen Zahlen anscheinend bereits vernichtet worden sind.
Eigentlich gilt die Methode der Mietspiegelerfassung Münchens als vorbildlich. Die Erfassung geschieht unter anderem über repräsentative Umfragen (Stichproben per Telefon). Münchens Mietpreisspiegel ist somit rechtlich qualifiziert. Generell ist der Mietspiegel jedoch immer wieder in der Kritik. Über seine Aussagekraft herrscht Uneinigkeit. Um Probleme verschiedener Natur in den Griff zu bekommen, läuft derzeit eine Reform der Mietspiegel (» der VDIV berichtete).
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