Mit dem aktuellen Absturz nähert sich das Geschäftsklima des Mittelstandes mehr und mehr dem noch schlechteren Niveau der Großunternehmen an. Auch die seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ohnehin pessimistischen Geschäftserwartungen verschlechtern sich im Juli um 12,7 Zähler auf -34,8 Saldenpunkte. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage geht um 5,3 Zähler zurück, liegt aber mit +7,6 Saldenpunkten noch über der Nulllinie.
Nach Einschätzung von KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib hat vor allem die Furcht vor einem anhaltenden Gaslieferstopp im Zusammenhang mit der Wartung von Nord Stream 1 zum Umfragezeitpunkt viele Unternehmen beunruhigt: „Der vollständige Lieferstopp ist zunächst zwar ausgeblieben aber die Belastung in energieintensiven Branchen und auch in konsumnahen Wirtschaftsbereichen ist trotzdem gewaltig. Denn selbst wenn die Gasflüsse aus Russland auf niedrigem Niveau anhalten, drohen zusätzliche Kaufkraftverluste durch massiv steigende Heizkosten. Der einzige Hoffnungsanker sind derzeit die noch sehr hohen Auftragsbestände im verarbeitenden Gewerbe und die laut einigen Indikatoren etwas nachlassenden globalen Lieferengpässe.“ Mit einer sich eintrübenden Weltkonjunktur wachse jedoch die Gefahr von Stornierungen, so Köhler-Geib. Die Angebotskrise könnte von einer Nachfrageschwäche abgelöst werden.
Mehr News vom VDIV und zur Immobilienverwaltung unter https://www.hausverwaltung-koeln.com/news/