In der Studie werden die Quoten für unterschiedliche Sanierungsmaßnahmen im ersten und zweiten Quartal 2023 dargestellt. Grundlage sind Daten zur Marktentwicklung von Dach-, Fassaden- und Fensterprodukten bei der Sanierung von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Befragungen von Verarbeitern, Architekten und Händlern. Danach fällt die Sanierungsquote für Fenster mit 1,37 Prozent am höchsten aus. Dächer werden deutlich seltener saniert (0,90 Prozent). Die niedrigste Quote ermittelten die Marktforscher für Fassadensanierungen (0,62 Prozent). Die Gesamt-Sanierungsquote in Höhe von 0,83 Prozent ist nach Angaben des Verbandes geringer als die im Jahr 2022 festgestellte Quote von 0,88 Prozent. Eine Differenzierung nach Eigentümerstrukturen wurde nicht vorgenommen.
Angesichts der rückläufigen Sanierungstätigkeit forderte Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG), die Politik müsse alle Maßnahmen am Gebäude gleichberechtigt behandeln. Die Politik habe auf Grundlage der angenommenen Sanierungsquote von einem Prozent rund eine Verdopplung kalkuliert, damit die Klimaziele erreicht werden könne, so der Branchenverband. Angesichts des nun ermittelten Wertes müsse ein umgehender Anstieg auf rund 1,9 Prozent erfolgen. Jährlich müssten damit rund 350.000 der insgesamt 19 Millionen Wohngebäude energetisch saniert werden.
Der VDIV Deutschland sieht die vorgelegten Zahlen auch aus einem anderen Grund kritisch: die Sanierungsquote in Wohnungseigentümergemeinschaften, die die unveröffentlichte Studie nicht gesondert ausgewiesen hat, liegt noch deutlich niedriger. Aktuelle Schätzungen gehen von nur 0,2 Prozent aus.
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