Deutschland könnte – statt wie bisher für 2050 geplant – bereits im Jahr 2045 klimaneutral sein. Dadurch würden rund eine Milliarde Tonnen CO2 eingespart werden. Zu diesem Fazit kommt die neue Studie der Stiftung Klimaneutralität in Zusammenarbeit mit der Agora Energiewende und Agora Verkehrswende. Die Erhebung zeigt ein deutliches Potenzial, um die Klimawende zu beschleunigen – es sei an der Politik, dies zu nutzen.
Bereits im November 2020 erschien eine erste gemeinsame Studie, die aufführte, wie die Treibhausgasemissionen in den Bereichen Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und Gebäude bis 2050 neutralisiert werden können. Um die ambitionierten Ziele einer schnelleren CO2-Neutralität zu erreichen, müssten Klimaschutztechnologien weiter verstärkt ausgebaut werden. Dabei solle der Fokus – wie bisher – auf die Bereiche Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Elektrifizierung und Wasserstoff gelegt werden.
Um eine Klimaneutralität bis 2045 zu realisieren, könnten die Zwischenziele der Studie zur Klimaneutralität 2050 beibehalten werden. Dort wurde eine CO2-Minderung um 65 Prozent bis 2030 vorgeschlagen. Nach 2030 müsse der Ausbau von Windenergie und Photovoltaik in den Blick genommen werden. Die neue Studie sieht bis 2045 eine notwendige Leistung der Photovoltaik von 385.000 Megawatt vor. Dies entspricht einer Steigerung von 70.000 Megawatt im Vergleich zur vorangegangenen Studie. Windenergie an Land muss 145.000 Megawatt erzeugen, Wind auf See 70.0000 Megawatt. Auch hier wurden die bis 2045 angepeilten Erzeugungskapazitäten erhöht. Ein weiteres Zwischenziel stellt die vollständige Ersetzung von Erdgas durch Wasserstoff als wichtigsten Energieträger bis 2040 dar. Es sei im internationalen Vergleich enorm wichtig, immer einen Schritt voraus zu sein, betonten die Macher der Studie. Nur so könne sich die deutsche Industrie als Technologielieferant positionieren.
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