Wie wird man eigentlich KlimaVerwalter? Im DDIVnewsletter erfahren Sie es, denn bei uns kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des im Oktober gestarteten Pilotlehrgangs zu Wort. Sie berichten, warum sie KlimaVerwalter werden möchten und wie sie persönlich vom Lehrgang und den Kenntnissen profitieren. Der Startschuss fällt mit Jennifer Wellmann von der Weise WEG Verwaltung aus Hannover. Sie meint: Immobilienverwaltung und Klimaschutz sind für ein nachhaltiges Gebäudemanagement unverzichtbar.
Welchen Herausforderungen sehen sich Immobilienverwalter/innen bei energetischen Sanierungen in Wohnungseigentümergemeinschaften gegenüber?
Wir sind Kaufleute und keine Planer, daher mangelt es an ausreichenden Fachkenntnissen. Auch die technischen Inhalte werden Immobilienkaufleuten nur begrenzt vermittelt. Oft werde ich aber gefragt, wie und was man mit welchen energetischen Maßnahmen erreichen kann. Auch der Gesetzgeber gibt uns keine Instrumente an die Hand, um dringend notwendige und Sanierungen durchzusetzen. Unwissenheit oder fehlende Informationen zu Sanierungsvorhaben und auch der finanzielle Aspekt lassen viele Gemeinschaften zurückschrecken. Zudem werfen die verschiedenen Förderprogramme Fragen auf. Häufig können weder der Verwalter noch die Gemeinschaften die Antragsformulare korrekt bearbeiten.
Was ist Ihre Motivation, an der Weiterbildung zum KlimaVerwalter teilzunehmen?
Um Sanierungen in Eigentümergemeinschaften durchführen zu können, benötigt man vor allem technisches Verständnis, um mit Planern und ausführenden Unternehmen alle Eckpunkte zu besprechen und Aufstellungen zu verstehen. Schließlich müssen wir Verwalter den Eigentümern anschließend ein Konzept präsentieren und Fragen beantworten. Da uns als Kaufleuten das notwenige, teils tiefgehende technische Verständnis häufig fehlt, wollte ich mit dieser Weiterbildung meine Defizite ausgleichen.
Wie profitieren Sie persönlich von den Bildungsinhalten des Pilotlehrgangs?
Das bessere Verständnis für Sanierungsmaßnahmen erleichtert mir die Gespräche mit den Eigentümern in den Versammlungen. Ich kann Sachverhalte verständlich und anschaulich darstellen. Viele Fragen, die im Vorfeld nicht geklärt werden konnten, kann ich nun beantworten ohne immer auf die Planer zurückgreifen zu müssen. Bei der Beratung fühle ich mich sicherer und kann gezielter auf spezielle Anfragen und Anregungen von Eigentümern eingehen. Ich spare viel Zeit, da in den Kursen effiziente Wege aufgezeigt werden, wie man die notwendigen Beschlüsse und Abläufe effizienter bearbeitet.
Kurz gesagt:
Immobilienverwaltung und Klimaschutz sind für ein nachhaltiges Gebäudemanagement unverzichtbar, weil der Schutz der Umwelt und die Schonung der Ressourcen in heutigen Zeiten miteinbezogen werden müssen. Die Senkung der Lebenszykluskosten einer Immobilie, die Sicherung der Gesundheit der Bewohner und die Instandhaltung von Wohnraum für künftige Generationen sind für mich besonders wichtig.
Über das Projekt:
Gemeinsam entwickeln der Dachverband Deutscher Immobilienverwalter (DDIV) und das EBZ Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft einen modular aufgebauten berufsbegleitenden Zertifikatslehrgang für WEG-Verwalter. Das Modellprojekt wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative für drei Jahre gefördert. Durch passgenaue Bildungsprodukte (Seminare, Lehrgänge, eLearning-Angebote u. a.) sollen Immobilienverwalterinnen und -verwalter in die Lage versetzt werden, ihre Multiplikatorenfunktion wahrzunehmen und Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer umfassend beraten zu können. Weitere Informationen zum Bildungsangebot sind unter » www.klimaverwalter.de abrufbar.
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