Archiv für Januar 2025

Bauinvestitionen: Deutschland europäischer Spitzenreiter

Deutschland führt weiterhin die Rangliste der Bauinvestitionen in Europa an. Mit 487 Milliarden Euro im Jahr 2023 gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von fünf Prozent. Damit investiert Deutschland deutlich mehr als Frankreich (358 Mrd. Euro) und Großbritannien (316 Mrd. Euro). Der Trend zeigt, dass vor allem der öffentliche Tiefbau als Stütze der Branche fungiert, während Wohnungsbau (wir haben berichtet) sowie die energetische Sanierung im Gebäudebestand (wir haben berichtet ) schwächeln.

Der Tiefbau, der etwa den Ausbau von Verkehrsnetzen und die Modernisierung von Infrastrukturen umfasst, wird zu 80 Prozent von öffentlichen Aufträgen getragen. Die Deutsche Bahn und andere Infrastrukturbetreiber profitieren dabei von der erhöhten staatlichen Förderung. Gleichzeitig bleibt der private Wohnungsbau hinter den Erwartungen zurück. Seit 2020 sind die Investitionen in diesem Bereich rückläufig, während sie beim Tiefbau weiterhin auf hohem Niveau liegen.

Für die Bauwirtschaft sind diese Investitionen ein Lichtblick, da sie wichtige Aufträge sichern. Angesichts steigender Baukosten und sinkender Margen sind jedoch Effizienz und technologische Innovationen entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die Branche wird zudem verstärkt darauf angewiesen sein, die Anforderungen der Klimapolitik zu erfüllen, etwa durch nachhaltige Baustoffe und energieeffiziente Bauweisen.

Das anhaltend hohe Investitionsvolumen verdeutlicht die Bedeutung der Bauwirtschaft für die deutsche Konjunktur.

„Wichtig ist, sich nicht von diesem vermeintlich positiven Investitionsvolumen täuschen zu lassen. In Wohnraumschaffung und energetische Sanierung fließen deutlich zu wenige Gelder. Die bisherige Bundesregierung hat ihre Ziele weit verfehlt“, so Martin Kaßler, Geschäftsführer des VDIV Deutschland. „Eine neue Regierung wird auch die Aufgabe haben, die Weichen für steigende Investitionen in diesen Bereichen zu stellen.“

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Wohneigentum für Durchschnittsverdiener kaum erreichbar

Die Chance auf Wohneigentum ist für Durchschnittsverdiener in Deutschland praktisch nicht mehr gegeben. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts, die einen Rückgang der Eigentumsquote auf 43,6 Prozent dokumentiert. Die Zahl der Bauanträge sank dramatisch von 126.000 Einheiten im Jahr 2021 auf rund 50.000 im Jahr 2024.

Als Hauptursachen nennt die Studie ineffektive staatliche Förderprogramme und die stark gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten. Während das frühere Baukindergeld breiten Bevölkerungsschichten den Eigentumserwerb ermöglichte, konzentrierten sich neue Programme auf hohe Effizienzstandards, die für viele Haushalte unerschwinglich sind. Ständige Änderungen in der Förderpolitik hätten zudem Unsicherheit geschaffen und den Markt weiter verunsichert.

Matthias Günther, Chefökonom des Pestel-Instituts, kritisiert, dass der Staat „eine komplette Miet-Generation“ geschaffen habe. Die Mehrheit der 25- bis 45-Jährigen lebt zur Miete, was langfristig Altersarmut begünstigen könne. Eine eigene Immobilie sei jedoch der beste Schutz vor steigenden Mieten und finanzieller Unsicherheit im Alter.

Die Autoren der Studie fordern eine verlässliche Wohnungspolitik über mindestens 20 Jahre sowie konkrete Maßnahmen wie die Abschaffung der Grunderwerbsteuer beim Ersterwerb und staatliche Kredite als Eigenkapitalersatz. Ziel müsse es sein, jährlich 500.000 Haushalte in Wohneigentum zu bringen.

„Für politische Entscheidungsträger steht die Herausforderung, neue Anreize zu schaffen, um diesen Rückgang zu stoppen. Maßnahmen wie Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer oder eine Rückkehr zu Programmen wie dem Baukindergeld könnten die Eigentumsbildung fördern und den Markt beleben. Eigentumsbildung wieder zu ermöglichen, das sollte Ziel einer neuen Bundesregierung sein“, fordert Martin Kaßler, VDIV-Geschäftsführer. 

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