Archiv für Januar 2025

Dena Gebäudereport 2025: Neubau immer klimafreundlicher, Nachholbedarf im Bestand

Der von der Deutschen Energie-Agentur (Dena) veröffentlichte Gebäudereport 2025 liefert umfassende Daten zum Klimaschutz im Gebäudesektor. Er zeigt, dass der Gebäudebestand weiterhin eine der größten Baustellen auf dem Weg zur Klimaneutralität ist. Während der Neubau zunehmend auf erneuerbare Energien setzt – 65 Prozent der Neubauten 2023 wurden mit Wärmepumpen ausgestattet – dominiert im Bestand weiterhin der Einsatz fossiler Brennstoffe. Gas und Öl decken dort zusammen 66 Prozent des Wärmebedarfs.

Trotz hoher Nachfrage nach energetischen Sanierungen verläuft der Austausch fossiler Heizungen im Bestand schleppend. Der Verkauf von Wärmepumpen und Biomasseheizungen ging 2024 deutlich zurück: Wärmepumpen verzeichneten ein Minus von  54 Prozent, Biomasse-Anlagen sogar ein Minus von 74 Prozent. 

Ein weiteres Problem ist der hohe Wärmebedarf in Wohngebäuden, der vor allem durch Raumwärme und Warmwasser verursacht wird. Hier liegt der Fokus auf der Förderung von Effizienzmaßnahmen. Das Interesse an Energieberatungen ist groß: Im ersten Halbjahr 2024 gingen über 80.000 Anträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein.

Die Dena fordert verstärkte Anreize für klimafreundliche Sanierungen und den zügigen Ausbau staatlicher Förderprogramme.  

Der Bericht zeigt, dass die Klimaziele im Gebäudesektor ohne gezielte Maßnahmen schwer erreichbar bleiben. Hauseigentümer sollten sich frühzeitig über Förderprogramme und Energieberatungsangebote informieren, beispielsweise auf der überarbeiteten Website des Gebäudeforum klimaneutral der Dena.

Hinweis: Die Daten des Dena-Gebäudereports bilden jeweils den aktuell verfügbaren Stand ab. Sie stammen aus Veröffentlichungen von 2024, basierend auf Erhebungen bis zum zweiten Quartal 2024 (z. B. Wärmeerzeugung, Förderungen) und aus 2023 (z. B. Emissionen, Energieverbräuche). Die Angaben zum Gebäudebestand stammen aus dem Zensus 2022.

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Wärmeplanung 2025: Jede dritte Kommune macht Fortschritte

Bis spätestens 2028 muss jede deutsche Kommune eine Wärmeplanung vorlegen. Diese soll klären, welche Energieträger für die Region geeignet sind und wie die Wärmewende umgesetzt werden kann. 

Besonders weit ist Baden-Württemberg: 13 Prozent der Kommunen haben ihre Wärmeplanung bereits fertiggestellt. Von den bundesweit 160 abgeschlossenen Plänen stammen 148 aus dem Südwesten. Ganz anders sieht es da beispielsweise in Thüringen aus, dort haben gerade mal 11 Prozent der Kommunen den Planungsprozess zur begonnen. 

Die Wärmeplanung ist ein zentraler Bestandteil des Heizungsgesetzes, da die neuen Vorgaben für Bestandsgebäude erst greifen, wenn eine kommunale Planung vorliegt. Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen ihre Pläne bis Mitte 2026 fertigstellen, kleinere Kommunen haben bis 2028 Zeit. Diese Pläne schaffen Investitions- und Planungssicherheit für Eigentümer und Unternehmen.

Doch es gibt Kritik: Kommunen aus Ländern ohne gesetzliche Rahmenbedingungen beklagen den hohen Aufwand bei der Datenerhebung. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert daher klare, verlässliche Vorgaben, um die Dynamik in der Wärmeplanung aufrechtzuerhalten. „Kommunen, Wirtschaft und Bürger brauchen Planungs- und Investitionssicherheit“, erklärte BDEW-Chefin Kerstin Andreae. Zudem müsse ein „Wärmewende-Check“ bestehende Förderrichtlinien und Gesetze auf ihre Praxistauglichkeit prüfen.

Eine Übersicht über den Stand der Dinge in den Kommunen finden Sie hier.

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