Archiv für Oktober 2024

Europäischer Emissionshandel: Unkalkulierbare finanzielle Auswirkungen

Die Studienautoren gehen davon aus, dass der europäischen Emissionshandel II keine ausreichende Zahl an Emissionszertifikaten für den Gebäudebereich zur Verfügung stellen wird. Damit werde der politisch vereinbarte CO2-Preis von 45 Euro pro Tonne CO2 markttechnisch nicht mehr haltbar sein. Die Autoren verweisen auf Prognosen, die von mehr als 200 Euro (netto) ausgehen. Anhand von einem exemplarischen Einfamilienhaus und einer Wohnung zeigen sie für mehrere Preisniveaus die finanziellen Auswirkungen für Eigentümer und Mieter auf. Das Fazit: Infolge höherer CO2-Preise könnten die vielen Gebäude in schlechten Energieeffizienzklassen zum unkalkulierbaren Kostenrisiko für ihre Bewohner und Eigentümer werden.

„Kurzfristig werden große Teile der Betroffenen – der Energiekrise ab 2022 vergleichbar – nur durch den Verzicht auf Heizen und Mobilität mit fossilen Energieträgen reagieren können. Hiervon werden wahrscheinlich insbesondere die vulnerablen Bevölkerungsgruppen betroffen sein, die nicht durch Transferleistungen abgesichert sind. Aber auch Vermieter von Gebäuden mit hohem Verbrauch und damit Anteil an den CO2-Kosten können einen signifikanten Anteil ihrer Mieteinnahmen verlieren“, heißt es. Den Wechsel zu Strom oder Fernwärme als Wärmeenergieträger bewertet die Studie als Fehlanreiz: „Wer keine Sanierungen an der Gebäudehülle ergreift, um den Heizwärmeverbrauch zu verringern, ist auch zukünftig sehr hohen Kosten für Strom oder Fernwärme ausgesetzt.“ Ergänzend forderte Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle: „Die Bundesregierung muss die Anreize für Maßnahmen, die den Energiebedarf von Gebäuden reduzieren, wieder ins Zentrum rücken.”

Die vollständige Studie “Auswirkungen der Marktpreisbildung des Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) und europäischen Emissionshandels für Brennstoffe (EU-ETS 2) für CO2 ab 2027 auf Gebäudeeigentümer und Mieter” können Sie hier herunterladen.

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Fortschritte bei der Dekarbonisierung unter der Lupe

Die Autoren bescheinigen Dänemark und Norwegen schnelle Fortschritte bei der Strom- und Wärmewende. Norwegen sei außerdem Vorreiter bei der Verkehrswende. Deutschland und Großbritannien haben hingegen nach Einschätzung der Wissenschaftler in allen Sektoren Nachholbedarf.

Als größte Barriere für Beschleunigung der Energiewende in Deutschland identifiziert die Studie die unzureichend ausgebauten Stromnetze. „Für Fortschritte bräuchte es offizielle Ziele für den Ausbau der Verteilungsnetze und der Stromspeicherkapazitäten sowie eine verbesserte Zielabstimmung im Bereich Übertragungsnetze“, heißt es. Im Verkehrssektor halten die Experten einen kurzfristigen Anstieg des Anteils von E-Autos für „eher unwahrscheinlich“. Hinderlich seien hohe Preise und der Stopp der finanziellen Förderung, aber auch das geringe Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Um Emissionsfreiheit bis spätestens 2045 zu erreichen, müsste den Berechnungen zufolge die jährliche Reduktionsrate bei Verbrennungsmotoren 4,2 Prozent statt der aktuellen 1,6 Prozent betragen. Nötig wäre ein Zubau von 124.000 neuen Ladesäulen pro Jahr (2022: 17.700). Bei der Gebäudeeffizienz ist Deutschland zwar gut vorangekommen, doch der Ausstieg aus Gas- und Ölheizungen müsse deutlich beschleunigt werden. „Um die selbstgesteckten Klimaziele bis 2030 zu erreichen, müsste sich der jährliche Einbau von Wärmpumpen entgegen dem aktuellen Trend ungefähr verdoppeln“, so die Studie. 

Die vollständige Untersuchung „Erfüllung der Klimaziele“ können Sie hier lesen.

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