Archiv für August 2024

Bundesförderung stockt trotz verfügbarer Mittel – jetzt auch serielle Sanierung betroffen

Gerade in Anbetracht der kürzlich mal wieder gekürzten Fördermittel aus den KTF-Mitteln (wir berichteten). Trotz einer beachtlichen Summe von mehr als 35 Mio. Euro, die im Klima- und Transformationsfonds (KTF) für Forschung und Entwicklung zur seriellen Sanierung bereitgestellt wird, bleibt die praktische Umsetzung der Förderung durch das Fehlen der Richtlinie weitgehend blockiert. Auf der Webseite des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist das Förderprogramm zwar weiterhin gelistet, doch eine wichtige Einschränkung macht die Nutzung dieser Mittel unmöglich: Die Förderrichtlinie, die bis Ende 2023 gültig war, ist ausgelaufen, und seitdem gibt es keine Möglichkeit, neue Anträge zu stellen. Für das kommende Jahr sieht der KTF nur noch etwa 15 Mio. Euro für die serielle Sanierung vor – eine Reduzierung um mehr als die Hälfte im Vergleich zu diesem Jahr. Diese Kürzung wäre weniger problematisch, wenn die Mittel tatsächlich verfügbar wären. Doch solange die Förderrichtlinie fehlt, bleibt auch dieses Geld ungenutzt.

Diese Situation führt zu erheblichem Frust in der Branche, die dringend auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, um den Gebäudebestand klimafreundlicher zu gestalten. Die serielle Sanierung, eine vielversprechende Methode zur schnellen und effizienten Modernisierung von Gebäuden, könnte maßgeblich zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Doch ohne Zugriff auf die bereitgestellten Fördermittel stagniert die Entwicklung dieser Technologien. Das Bundeswirtschaftsministerium hat auf Anfrage der Immobilien Zeitung bestätigt, dass die Wiederaufnahme der Bundesförderung „aktuell weiter in Planung“ sei. Eine Sprecherin wies darauf hin, dass ein verwandtes Programm der Deutschen Energie-Agentur (Dena) nach Klärung im Haushalt bis Dezember 2026 im Kompetenzzentrum Serielle Sanierung weitergeführt werden könne. Während der Bund also weiterhin an marktfähigen Lösungen tüfteln kann, müssen sich Privatunternehmen bis auf Weiteres selbst finanzieren – eine Herausforderung, die viele Unternehmen vor finanzielle Hürden stellt.

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Jung kauft alt – nicht mehr nur für Einfamilienhäuser

Die Förderung soll einen erhöhten Anreiz zum Erwerb von Wohneigentum bieten, dabei besonders sanierungsbedürftige Gebäude in den Fokus nehmen und den Mietmarkt entlasten. Sie richtet sich an Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt, die über ein max. zu versteuerndes Haushaltseinkommen von 90.000 Euro (zzgl. 10.000 Euro für jedes weitere minderjährige Kind im Haushalt) verfügen. Die Familien dürfen zum Zeitpunkt der Antragstellung kein weiteres Wohneigentum besitzen und in der Vergangenheit keine anderweitige Bundesförderung zur Wohneigentumsbildung erhalten haben. Haushalte, in denen Ehegatte oder Lebenspartner lebt, der bereits eine Förderung erhalten hat (z. B. Baukindergeld) sind von der Gewährung der Förderung ausgeschlossen. Fördervoraussetzung ist, dass das zu erwerbende Wohneigentum selbst zu Wohnzwecken genutzt wird.

Gefördert wird der Bestandserwerb zur Selbstnutzung in Deutschland, das können sowohl Einfamilien-/Zweifamilien-/Reihenhäuser oder Eigentumswohnungen sein. Das energetische Ausgangsniveau ist durch Vorlage eines Gebäudeenergieausweises der Energieeffizienzklassen F, G oder H nachzuweisen. Dann muss innerhalb von 54 Monaten ab Erwerb das energetische Mindestniveau von Effizienzhaus 70 EE erreicht werden.

Finanziert wird die Förderung aus dem Klima- und Transformationsfonds. „Inwiefern die Förderung wirklich mehr Familien ins Wohnungseigentum bringt sowie gleichzeitig eine Sanierung der Bestandsgebäude erfolgt, ist mehr als fraglich“, so VDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler. „Bei den weiterhin hohen Kaufpreisen für Immobilien in Kombination mit teuren durchzuführenden Sanierungsmaßnahmen in relativ kurzer Zeit werden viele Familien auch mit dieser Förderung kein Eigentum gründen können. Betrachtet man dann auch die langwierigen Abstimmungsverhältnisse in WEG ist überhaupt nicht sicher, ob saniert wird.

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