Archiv für August 2023

Entwicklung der Kosten für Strom und Gas

Danach bezahlen Neukunden aktuell bundesweit im Schnitt 28,28 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) Strom. Zum Vergleich: Im Oktober 2021 betrug der durchschnittliche Strompreis 28,04 ct/kWh, im September 2022 waren es 70 ct/kWh. Seit diesem Allzeithoch sind die Neukundenpreise damit um durchschnittlich 60 Prozent gesunken. Der örtliche Grundversorgungstarif hinkt dieser Entwicklung laut Verivox hinterher: Dort kostete die Kilowattstunde Strom im Juli 2023 noch 48,67 Cent – 44 Prozent mehr als im Oktober 2021 (33,82 Cent).

Die Gaspreise für Neukunden sind seit dem Allzeithoch im September 2022 (33,99 ct/kWh) sogar um 75 Prozent gesunken. Aktuell zahlen Haushalte mit durchschnittlich 8,63 ct/kWh immer noch 37 Prozent mehr als vor der Energiekrise (Oktober 2021: 6,28 ct/kWh). Die örtlichen Grundversorger verlangen der Verivox-Auswertung zufolge aktuell durchschnittlich 15,83 Cent für die Kilowattstunde Gas (Oktober 2021: 7,66 Cent).

Grundlage der Auswertung sind die günstigsten verfügbaren Strom- und Gasangebote mit empfehlenswerten Bedingungen sowie die Gas- und Strompreise von rund 700 örtlichen Gas- Grundversorger und rund 800 örtlichen Strom-Grundversorgern.

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Vermögenssituation von Eigentümern: Ersparnisse reichen oft nicht für Heizungssanierung

Um beurteilen zu können, für wen eine Heizungserneuerung eine finanzielle Überforderung darstellt, ist das Finanzvermögen wichtiger als das Einkommen, so die Autoren der Studie. Ihre Ergebnisse sind: Drei Viertel aller Wohneigentümer – rund 17 Millionen – besitzen nur die Immobilie, in der sie wohnen, und haben keine größeren finanziellen Spielräume. 13 Prozent haben gar kein Finanzvermögen. Rund 50 Prozent der Eigentümer verfügen über Ersparnisse von weniger als 34.500 Euro. Und nur etwa jeder zehnte hat mehr als 156.000 Euro auf der hohen Kante. Jeder zweite Eigentümer muss derzeit noch einen Kredit für die Immobilie abzahlen.

Daher, so die Forscher, sollte die staatliche Förderung nicht nach dem Gießkannen-Prinzip “alles für alle” ausgerichtet werden, sondern zielgerichtet Menschen mit wenig finanziellen Ressourcen unterstützen. Zielgruppe sollte sein, wer in einem eigenen Haus lebt, keine weiteren Immobilien besitzt und zur unteren Hälfte der vermögenden Haushalte zählt.

Bereits im März dieses Jahres hatte die Blitzumfrage des VDIV bei rund 1.600 Immobilienverwaltungen zur energetischen Sanierung für Wohnungseigentümergemeinschaften ein ähnliches Bild gezeigt: Über 96 Prozent der Immobilienverwaltungen sahen Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) nicht in der Lage umfassende energetische Sanierungen vorzunehmen. 87 Prozent der Verwaltungen schätzten zudem, dass die Erhaltungsrücklagen nicht ausreichen, um ältere Heizungen auszutauschen. Weit über 90 Prozent der Verwaltungen gingen weiter davon aus, dass Eigentümer nicht in der Lage sein würden, deutlich höhere Rücklagen zu leisten oder sogenannte Sonderumlagen zahlen zu können. Die Ergebnisse der VDIV-Blitzumfrage können Sie hier abrufen.

Die Studie „Einkommen und Vermögen der Eigentümer*innen von Immobilien” wurde vom Paritätischen Gesamtverband und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Auftrag gegeben. Sie basiert auf einer Auswertung von Daten des Sozio-Ökonomischen Panels. Die Studie in voller Länge gibt es hier.

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