Archiv für Juli 2023

Nachhaltige Immobilien lassen sich besser verkaufen und vermieten

Immowelt hat die Angebotspreise für Wohnungen und Häuser in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern seit 2020 mit Blick auf die Heizungsart ausgewertet. Danach kostet eine Wohnung mit Wärmepumpe im Mittel bis zu 17 Prozent mehr als eine vergleichbare mit Öl beheizte Immobilie. Bei Häusern beträgt die Preisdifferenz 13 Prozent. Laut Immowelt fällt die Differenz bei Häusern vor allem deshalb prozentual geringer aus, weil diese tendenziell höhere Preise erzielen als Wohnungen, so dass der Preisaufschlag für die Wärmepumpe einen geringeren prozentualen Anteil ausmacht. Für die Preisdifferenz in Abhängigkeit vom Heizungssystem sehen die Analysten vor allem zwei Gründe: Öl- und Gasheizungen gelten zunehmend als Auslaufmodelle. Doch noch ist nur ein geringer Teil der Bestandsimmobilien mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Laut Immowelt verfügten nur 6,7 Prozent aller seit 2017 angebotenen Wohnungen oder Häuser laut Inseratsangaben über eine Wärmepumpe, aktuell sind es 9,9 Prozent. Hohe Nachfrage und geringes Angebot lassen die Preise dieser Immobilien steigen.

Auch in der Vermietung gewinnt der Faktor Nachhaltigkeit an Gewicht. So erwirtschaften nachhaltig zertifizierte Büroimmobilien einer Untersuchung des internationalen Immobiliendienstleistungs- und Investment-Unternehmens CBRE zufolge gegenüber herkömmlichen Objekten eine um sechs bis acht Prozent höhere Miete. Zudem werden sie um 14 bis 16 Prozent höher bewertet. Ähnlich günstig wirkt sich die Green-Building-Zertifizierung von Logistikneubauten aus: Sie erhöht den Wert um durchschnittlich 25 Basispunkte im Vergleich zur Spitzen-Netto-Anfangsrendite. Und: 32 Prozent der europäischen Investoren sind bereit, einen Preisaufschlag für ESG-freundliche Immobilien zu zahlen. Jeder Zweite würde sogar einen Aufpreis von bis zu 20 Prozent akzeptieren.

Der vollständige Report „The Value of Sustainable Building Features“ kann in englischer Sprache hier heruntergeladen werden.

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Studie belegt hohe Bereitschaft zur energetischen Sanierung

Ganz oben auf der Liste der geplanten Maßnahmen steht die Installation einer PV-Anlage (45,9 Prozent). Eine Solarthermieanlage wollen 31,7 Prozent der Befragten einbauen. Ähnlich viele Eigentümer (31,2 Prozent) planen kleinere Optimierungen wie den Einbau einer neuen Umwälzpumpe. Bei jungen Eigentümern bis zu 34 Jahre ist die Zustimmung zu den drei genannten Maßnahmen überdurchschnittlich hoch. Den Heizungstausch hingegen wollen 25,6 Prozent der Eigentümer angehen. Die Gruppe der über 65-Jährigen ist dabei überdurchschnittlich hoch vertreten (28,4 Prozent). Den Fenstertausch planen 16,0 Prozent, die Gebäudedämmung 15,1 Prozent. Auffallend ist aus Sicht der Autoren der Zusammenhang von geplanten Sanierungsmaßnahmen mit zwei Einstellungsvariablen:

Je wichtiger die Begrenzung der Klimaerwärmung den Befragten ist, umso häufiger werden generell Maßnahmen geplant und umso öfter handelt es sich dabei um die Installation einer Photovoltaikanlage. Für energetische Sanierungsmaßnahmen, die sich innerhalb von zehn Jahren amortisieren würden, steht Hauseigentümern durchschnittlich ein Budget von 13.250 Euro zur Verfügung.

Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech), die Körber-Stiftung sowie das Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung an der Universität Stuttgart (ZIRIUS) hatten für das diesjährigen TechnikRadar im Herbst 2022 mehr als 2.000 Personen – darunter 1.090 Eigentümer von Wohnimmobilien – schwerpunktmäßig zu ihrer Einstellung zu erneuerbaren Energien und Energiemanagement-Systemen befragt.

Die Studie in voller Länge steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.

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