Archiv für März 2023

Rekordjahr 2022 – Zukunft der Pelletheizung dennoch ungewiss

Den Löwenanteil des Zubaus in 2022 machten mit knapp 62 Prozent Pelletkessel mit einer Leistung bis zu 50 Kilowatt aus. Sie haben vorrangig Ölheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern ersetzt. Noch größere Kessel (> 50 kW) haben nur einen Anteil von knapp über einem Prozent am Zubau der Pelletfeuerungen. Insgesamt sind derzeit 680.000 pelletbetriebene Wärmeerzeuger in Betrieb.

In puncto Pelletproduktion ist Deutschland nach Angaben des DEPV Weltklasse. Nur in Nordamerika werden mehr Presslinge produziert. Entsprechend werden 87 Prozent des Verbrauchs in Deutschland aus inländischer Produktion gedeckt. Rund 12 Prozent werden aus Nachbarländern, Russland, Weißrussland und der Ukraine importiert.

Für 2023 rechnet der Verband mit einem deutlich geringeren Zubau von nur noch 108.050 Pelletfeuerungen. Im ersten Halbjahr sei der Heizungsmarkt durch die Vorjahresüberhänge noch einigermaßen ausgelastet. Insgesamt geht der Verband jedoch beim Kesselabsatz von einem Rückgang von rund 25 Prozent aus. „Die deutliche Kürzung der Zuschüsse, verbunden mit einer undifferenzierten und ideologisch-kritischen Einstellung gegenüber der Holzenergie wird sich kontraproduktiv und zu einem Rückschlag bei der CO2-Reduktion am Wärmemarkt auswirken“, befürchtet DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele. Seit Jahresbeginn wird die Heizungserneuerung durch eine Pelletheizung mit einem deutlich niedrigeren Investitionszuschuss gefördert. Außerdem ist die Kombination mit einer Solarthermieanlage oder einer Wärmepumpe Förderbedingung. Auch für Mehrfamilienhäuser, in denen Pelletzentralheizungen als Ersatz für eine Gas- oder Ölzentralheizung in Betracht kommen, haben die pelletbetriebenen Wärmeerzeuger damit deutlich an Attraktivität verloren.

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Projekt LowEx zu Wärmepumpen in Bestand-Mehrfamilienhäusern

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, das INATECH der Universität Freiburg und das Karlsruher Institut für Technologie haben sich in fünf Teilprojekten vor allem auf die Themen Quellenerschließung und Absenkung von Systemtemperaturen konzentriert. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind für Mehrfamilienhäuser aufgrund der geringeren Effizienz weniger gut geeignet. Für Erdsonden ist jedoch im innerstädtischen Bereich oft nicht ausreichend Platz zur Verfügung. Deshalb entwickelten die Forscher in Zusammenarbeit mit dem Hersteller Viessmann eine neue Art Wärmepumpe, die sowohl Erdwärme als auch Außenluft nutzt. Diese und weitere Versorgungstechnologien haben die Wissenschaftler in drei beispielhaften Sanierungsprojekten eingesetzt, messtechnisch detailliert begleitet und bewertet. Ihr Resümee nach einem halben Jahr Betrieb: »Die Demonstratoren haben die Machbarkeit der Sanierung von Mehrfamilienhäusern mit Wärmepumpen und LowEx-Technologien nachgewiesen“, betont Dr.-Ing. Manuel Lämmle, der das Projekt am INATECH betreut. Wichtig sei, sich die jeweilige Situation, einschließlich der Übergabesysteme und des Platzes im Heizungskeller, anzuschauen. Bei der Sanierung sollte unbedingt ein hydraulischer Abgleich des Heizungssystems eingeplant und geprüft werden, ob mit dem Austausch einzelner Heizkörper die Vorlauftemperaturen weiter abgesenkt werden können.

Das Projekt finden Sie hier

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