Nach den Berechnungen des ITG könnte die Netzbelastung im Winter um bis zu 10 Gigawatt reduziert werden, wenn die Hälfte der deutschen Wohngebäude mit Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung ausgestattet wäre. Bislang werde diese Technologie jedoch vor allem in der Sanierung weitgehend vernachlässigt. Auch im Neubau entstünden zurzeit noch gut zwei Drittel aller Wohngebäude ohne ein solches Lüftungssystem, so die Untersuchung.
Die Vielzahl an genutzten Kennwerten und eine generell schlechte Vergleichbarkeit dieser Werte erschweren einen Vergleich zwischen Wärmerückgewinnung mit Lüftungssystemen und üblichen Heizwärmepumpen. Daher wurde in der Studie das elektrische Wirkverhältnis herangezogen. „Dabei handelt es sich um ein Verhältnis von Nutzen zu Aufwand und damit um eine äquivalente Leistungszahl, die unmittelbar mit dem Kennwert von Wärmepumpen verglichen werden kann“, erklären die Studienautoren. Bei normalen Heizverhältnissen und aktuellen marktüblichen Anlagetechniken liegt der Wert bei der Wärmerückgewinnung zwischen 11 und 25, bei Wärmepumpen etwa zwischen 3 und 6. Die höchsten Leistungszahlen erreichen Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung bei niedrigen Außentemperaturen, also dann, wenn Luft-Wasser-Wärmepumpen viel Strom zum Antrieb benötigen und die Netze belasten.
Diese Werte sprechen für eine verstärkte Nutzung der Abwärme als Komplementärsysteme, insbesondere bei hoch effizienten Gebäuden mit Wärmerückgewinnung kann hier eine sehr hohe prozentuale Reduktion der Heizlast erreicht werden.
Die vollständige Studie finden Interessierte hier.
Mehr News vom VDIV und zur Immobilienverwaltung unter https://www.hausverwaltung-koeln.com/news/