Die Entwicklung der Löhne seit 1995 gliedert sich laut DIW in drei Phasen – eine Phase der Stagnation von 1995 bis 2003, rund zehn Jahre Abschwung und einem kräftigen Anstieg von 2013 bis zur Corona-Pandemie. Im gesamten Zeitraum sind die Bruttostunden- und Monatslöhne bei allen Beschäftigten im Schnitt um zehn Prozent gestiegen, bei Vollzeitbeschäftigten sogar um 20 Prozent.
Nach wie vor gibt klaffen die Stundenlöhne jedoch weit auseinander. Der Abstand zwischen dem oberen und dem unteren Rand der Lohnverteilung unterliegt seit 1995 deutlichen Schwankungen: 1995 hat der obere Rand der Lohnverteilung gut das Vierfache des unteren Randes verdient, 2011 das Elffache und 2020 das Siebenfache. Den Wissenschaftlern zufolge ist die Ungleichheit der Stundenlöhne heute fast wieder so niedrig wie zu Beginn der 2000er Jahre.
Die Lohnentwicklung schlägt sich in den Haushaltseinkommen nieder: Sie sind seit 1995 um 26 Prozent gestiegen. Hinter diesem Durchschnittswert verbergen sich allerdings große Unterschiede, sobald die Lohnverteilung betrachtet wird: Im untersten Debil hat das Haushaltsnettoeinkommen um rund fünf Prozent zugelegt, im obersten dagegen um mehr als 40 Prozent.
Grundlage der DIW-Studie ist das Sozio-ökonomische Panel (SOEP). Die aktuelle Haushaltsbefragung war zu Beginn der Corona-Pandemie schon zur Hälfte abgeschlossen, so dass die aktuelle Entwicklung nur unvollständig dargestellt ist. Die Autoren verweisen auf Stichproben, wonach die Pandemie die Ungleichheit der Haushaltsnettoeinkommen vermutlich bislang nicht erhöht hat. Allerdings lasse die stark gestiegene Inflation eine größere Belastung der unteren und mittleren Einkommensgruppen und damit eine Verstärkung der Ungleichheit erwarten.
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