Archiv für August 2021

Aengevelt-Umfrage: Wohnungswirtschaft erholt sich

In einer neuen Befragung hat Aengevelt Experten der Wohnungswirtschaft zur Lage der Branche befragt. Zu Beginn der Corona-Pandemie lautete die Einschätzung noch: Das Wohninvestmentsegment sei vor dem Hintergrund der weiter steigenden Bevölkerungszahl weitgehend robust und krisenresistent. Das Ergebnis der neuen Umfrage: Viele Befragungsteilnehmer rechnen mit wirtschaftlichen Einbußen. Doch die Wohnungswirtschaft erhole sich.

Obwohl weiterhin wirtschaftliche Einbußen erwartet werden, geht man von weniger Forderungsausfällen aus. Allen Umfragen gemein ist, dass nur wenige mit größeren strukturellen Auswirkungen auf ihr Unternehmen rechnen. Der Anteil der Befragten, die von einer abgeschwächten Umsatzdynamik ausgingen, sank von Umfrage zu Umfrage. Während der Anteil im Sommer 2020 noch bei 60 Prozent lag, lag er im Winter 2020/2021 bei 52 Prozent und nun nur noch bei 43 Prozent.

Normalisierung des Geschäftsbetriebs

Eine weitere zentrale Frage war, wie lang es dauert bis sich der Geschäftsbetrieb wieder normalisiert: 41 Prozent sehen dies bereits als geschehen an. 21 Prozent erwarten dies in weniger als einem halben Jahr und 27 Prozent in einem Zeitraum zwischen einem halben Jahr und einem Jahr. Elf Prozent fürchten, dass dies länger als ein Jahr dauern könnte.

Aengevelt zieht das Fazit, dass ein signifikanter Teil der Umfrageteilnehmer mit mittel- bis längerfristigen Auswirkungen durch Corona rechnet. Beispielsweise durch Forderungsausfälle und eine verlangsamte Umsatzdynamik. Die Befragten schätzen diese Auswirkungen jedoch nicht als existenzbedrohend ein und erwarten kaum strukturelle Konsequenzen für ihr Unternehmen. Knapp die Hälfte aller Befragten sehen in ihren Unternehmen bereits eine Normalisierung des Geschäftsbetriebs. Die Umfrage spricht von einer insgesamt optimistischeren Erwartungshaltung der Wohnungswirtschaft.

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Neue Studie zu den Wohnraumpreisen in Großstädten

Aus einer Studie der Berliner Humboldt Universität geht hervor: Viele Haushalte zahlen in den Großstädten so hohe Mietkosten, dass sie auf Hartz-IV-Niveau leben müssen. Zudem werden der Untersuchung zufolge durch die hohen Wohnkosten die Unterschiede zwischen Arm und Reich noch größer. Die von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie untersucht 77 deutsche Städte mit Einwohnerzahlen ab 100.000.

Finanziell schwächere Haushalte müssen größere Anteile ihres Einkommens für die Miete ausgeben. So bleibt knapp 1,1 Millionen Haushalte mit mehr als zwei Millionen Bewohnern weniger als das im Sozialrecht festgelegte Existenzminimum nach Abzug der Miete übrig.

Zu Miete lebende Haushalte der höchsten Einkommensklasse haben vor Abzug der Wohnkosten durchschnittlich ein 4,4-mal höheres monatliches Nettoeinkommen als Haushalte der niedrigsten Klasse. Berücksichtigt man die Wohnkosten so steigt dieser Wert auf das 6,7-Fache.

Kleinere und schlechter ausgestatte Wohnungen

Obwohl diese Haushalte einen höheren Anteil des Einkommens für das Wohnen ausgeben, sind die Wohnungen kleiner und zudem schlechter ausgestattet. So stehen Mietern, deren Haushaltseinkommen sich auf maximal 60 Prozent des mittleren Einkommens aller Großstadthaushalte beläuft, im Mittel nur 38 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf zur Verfügung – sieben Quadratmeter weniger als im Durchschnitt aller Großstadthaushalte. Auch die Ausstattung bzw. der Wohnungsstandard unterscheidet sich laut Studie stark. Einkommensschwache Mieter leben seltener in Neubauten, die nach dem Jahr 2000 gebaut wurden. Häufiger befinden sich die Wohnungen in Häusern, die zwischen 1919 und 1978 errichtet wurden. Das ist darauf zurückzuführen, dass in den vergangenen Jahrzehnten weniger Sozialwohnungen entstanden sind, so die Studienautoren.

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