Archiv für Juli 2021

Mehr Wohneigentum – Sozialkaufprämie für eigenkapitalschwache Haushalte?

In den letzten 20 Jahren hat sich der Bestand der Sozialwohnungen halbiert. Die Gründe dafür sind vielfältig: Einerseits wandern ehemals geförderte Wohnungen auf den freien Markt, da nach verstrichenen Fristen die Sozialbindung wegfällt. Andererseits werden auch immer weniger Sozialwohnungen gebaut. 2020 betrug der sozial geförderte Wohnbau acht Prozent weniger als noch im Jahr davor. Dafür sind unter anderem kontinuierlich steigende Baukosten und fehlende Handwerker verantwortlich. Konnte man vor zehn Jahren beispielsweise ein Bauprojekt für 300.000 Euro umsetzen, so wären es aktuell 543.000 Euro. Das entspricht einer Steigerung der Baukosten um 81 Prozent in der letzten Dekade.

Herausforderung für künftige Bundesregierung

Der Staat kann hier nur Abhilfe durch dringend benötigte Subventionen schaffen. Möglich wäre eine Umverteilung des Wohnraums durch den Kauf von Belegungsrechten, von denen finanziell schwächere Haushalte profitieren. Jedoch löst das nicht die Problematik, dass es insgesamt zu wenige Wohnungen gibt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schlägt zu diesem Zweck die Sozialkaufprämie vor. Sie soll ergänzend zur Immobilienförderung angeboten werden. Ziel sei es, eigenkapitalschwache Haushalte zu fördern und dabei auch zusätzliche Sparanreize durch die Inanspruchnahme bestehender Förderprogramme zu schaffen, so Dr. Markus M. Gabka von der DIW. Da üblicherweise eine Eigenkapitalquote von 20 bis 30 Prozent bei der Finanzierung eines Eigenheims empfohlen wird, ist es aktuell für viele Interessierte unmöglich sich Wohneigentum zu leisten. Grund dafür sind die stark angestiegenen Mieten und das niedrige Zinsniveau der vergangenen Jahre.

Scholz: „Wenn es Wohnungsbau gibt, muss es einen Teil geförderte Wohnungen geben.“

Neben der Idee der Sozialkaufprämie gibt es auch bereits umgesetzte Maßnahmen, die Lösungen für die Wohnungsknappheit liefern sollen. Die Bundes-Verbilligungsrichtlinie beispielsweise erlaubt dem Staat, Grundstücke unter dem Verkehrswert an Kommunen zu verkaufen. Leider gibt es hier noch keine einheitliche Regelung, welcher Anteil davon als preiswerter Wohnraum bereitgestellt werden muss. Daher gibt es Gemeinden, die nur an ein finanzstarkes Publikum verkaufen wollen. Um dies künftig zu unterbinden, wünscht sich der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz eine verbindliche Regelung für die Kommunen, einen gewissen Teil als preiswerten Wohnraum bereitzustellen.

Mehr News vom DDIV und zur Immobilienverwaltung unter https://www.hausverwaltung-koeln.com/news/

Neues zum Förderprogramm zur Digitalisierung

Zuletzt wurde das Budget für das Förderprogramm „Digital Jetzt“ aufgestockt (» der VDIV berichtete). Nun veröffentlichte der Bundestag auf eine kleine Anfrage der FDP in seiner Antwort neue Daten zum Förderprogramm. Die Zahl der Anträge seit dem Start im September 2020 belaufe sich mittlerweile auf 1.778, wovon etwa 90 Prozent davon bereits bewilligt worden. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit umfasse circa zehn Wochen.

Das Förderprogramm ist auf kleine und mittlere Unternehmen aus allen Branchen mit drei bis 499 Beschäftigten zugeschnitten. Für finanzielle Förderung bei Digitalisierungsvorhaben oder aber auch um Mitarbeiter im digitalen Bereich zu schulen, kann beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ein entsprechender Antrag für „Digital Jetzt“ eingereicht werden. Wegen der großen Resonanz werden die Bezuschussungen jeden Monat im Zufallsverfahren verlost. Da die Digitalisierung nicht zuletzt durch die Covid-19-Pandemie in Immobilienverwaltungen einen deutlichen Schub erfahren hat, kann dieses Förderprogramm von der Branche sinnvoll genutzt werden.

Mehr News vom DDIV und zur Immobilienverwaltung unter https://www.hausverwaltung-koeln.com/news/

vnmi-logo-transparent-grau-251x251  ihk-koeln-wir-bilden-aus-300x109

Kontakt

Siegburger Str. 364 • 51105 Köln
Tel.: 0221 / 969 824 - 00
Fax.: 0221 / 969 824 - 99
kontakt@hausverwaltung-koeln.com
Zum Kontaktformular