Archiv für Mai 2018

Fachseminar des eid zur “zweiten Miete”

Wir sind in Bayern. Unverkennbar war das bei der Begrüßung durch den stellvertretenden Bürgermeister von Berchtesgaden, der in Tracht und mit Lederhose auftrat. Zu den inzwischen 37. Mietrechtstagen des eid – Evangelischer Immobilienverband Deutschland (früher ESWiD) fanden sich wieder rund 250 Interessierte aus der ganzen Bundesrepublik zusammen.

Für die Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Immobilienverwaltung, Gerichten und Kanzleien drehte es sich in diesem Jahr vor allem um die umgangssprachlich so genannte zweite Miete, also um die Betriebskosten und ihre Umlage. Welche Anforderungen sind an eine wirksame Betriebskostenabrechnung zu stellen? Was bedeutet das so genannte Wirtschaftlichkeitsgebot konkret, wie weit geht es? Welche Besonderheiten gibt es im vermieteten Wohnungseigentum, im preisgebundenen Wohnraum und bei der Geschäftsraummiete?

„Partner im Gespräch” ist Motto und Konzept der Veranstaltungen des eid. Entsprechend viel Raum wird traditionell den Fragen der Teilnehmenden gegeben. Die im vergangenen Jahr erstmals eingeführte Möglichkeit, auch per WhatsApp Fragen zu stellen, wurde wieder eifrig genutzt. Nach den Vorträgen standen die Vortragenden für Rückfragen zusätzlich in den Pausen Rede und Antwort.

In den Arbeitsgruppen wurden die Themen „Praxisprobleme bei der Heizkostenabrechnung”, „Zahlungsverrechnung bei Mietminderung und Zurückbehaltung” und „Gebundenes Asbest in Räumen” praxisrelevant vertieft. Auch hier gab es einen ebenfalls regen Austausch.

Zum Gespräch bot auch das Rahmenprogramm reichlich Gelegenheit. Auf der Fachausstellung in den Pausen präsentierten sich Anbieter aus dem wohnungswirtschaftlichen Umfeld. Es gab ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen zu bestaunen: Vom Rauchmelder über Energiedienstleistungen bis hin zu Scan- und Telekommunikationslösungen. Ein geradezu wesentlicher Bestandteil des Tagungsprogramms ist auch der Festabend. Bei gutem Essen bot sich die von den Teilnehmenden reichlich genutzte Chance, in angenehmer Atmosphäre Kontakte aufzubauen oder zu vertiefen.

Die Teilnehmenden gaben der Veranstaltung insgesamt gute bis sehr gute Noten – und die ersten Plätze für 2019 sind schon reserviert. Viele Teilnehmer kommen seit Jahren zu den Mietrechtstagen nach Berchtesgaden: In diesem Jahr waren 80 Prozent schon mindestens einmal dabei. Ob das Wetter zu den 38. Mietrechtstagen vom 10. bis 12. April 2019 wieder so sonnig sein wird, kann der eid natürlich nicht garantieren – ein  interessantes Programm schon.

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KlimaVerwalter: Die Energiewende in Schwung bringen

Wie wird man eigentlich KlimaVerwalter? Im DDIVnewsletter erfahren Sie es, denn bei uns kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des im Oktober gestarteten Pilotlehrgangs zu Wort. Sie berichten, warum sie KlimaVerwalter werden möchten und wie sie persönlich vom Lehrgang und den Kenntnissen profitieren. Der Startschuss fällt mit Jennifer Wellmann von der Weise WEG Verwaltung aus Hannover. Sie meint: „Immobilienverwaltung und Klimaschutz sind für ein nachhaltiges Gebäudemanagement unverzichtbar.”

Welchen Herausforderungen sehen sich Immobilienverwalter/innen bei energetischen Sanierungen in Wohnungseigentümergemeinschaften gegenüber?

Wir sind Kaufleute und keine Planer, daher mangelt es an ausreichenden Fachkenntnissen. Auch die technischen Inhalte werden Immobilienkaufleuten nur begrenzt vermittelt. Oft werde ich aber gefragt, wie und was man mit welchen energetischen Maßnahmen erreichen kann. Auch der Gesetzgeber gibt uns keine Instrumente an die Hand, um dringend notwendige und Sanierungen durchzusetzen. Unwissenheit oder fehlende Informationen zu Sanierungsvorhaben und auch der finanzielle Aspekt lassen viele Gemeinschaften zurückschrecken. Zudem werfen die verschiedenen Förderprogramme Fragen auf. Häufig können weder der Verwalter noch die Gemeinschaften die Antragsformulare korrekt bearbeiten.

Was ist Ihre Motivation, an der Weiterbildung zum „KlimaVerwalter” teilzunehmen?

Um Sanierungen in Eigentümergemeinschaften durchführen zu können, benötigt man vor allem technisches Verständnis, um mit Planern und ausführenden Unternehmen alle Eckpunkte zu besprechen und Aufstellungen zu verstehen. Schließlich müssen wir Verwalter den Eigentümern anschließend ein Konzept präsentieren und Fragen beantworten. Da uns als Kaufleuten das notwenige, teils tiefgehende technische Verständnis häufig fehlt, wollte ich mit dieser Weiterbildung meine Defizite ausgleichen.

Wie profitieren Sie persönlich von den Bildungsinhalten des Pilotlehrgangs?

Das bessere Verständnis für Sanierungsmaßnahmen erleichtert mir die Gespräche mit den Eigentümern in den Versammlungen. Ich kann Sachverhalte verständlich und anschaulich darstellen. Viele Fragen, die im Vorfeld nicht geklärt werden konnten, kann ich nun beantworten – ohne immer auf die Planer zurückgreifen zu müssen. Bei der Beratung fühle ich mich sicherer und kann gezielter auf spezielle Anfragen und Anregungen von Eigentümern eingehen. Ich spare viel Zeit, da in den Kursen effiziente Wege aufgezeigt werden, wie man die notwendigen Beschlüsse und Abläufe effizienter bearbeitet.

Kurz gesagt:

„Immobilienverwaltung und Klimaschutz sind für ein nachhaltiges Gebäudemanagement unverzichtbar, weil der Schutz der Umwelt und die Schonung der Ressourcen in heutigen Zeiten miteinbezogen werden müssen. Die Senkung der Lebenszykluskosten einer Immobilie, die Sicherung der Gesundheit der Bewohner und die Instandhaltung von Wohnraum für künftige Generationen sind für mich besonders wichtig.”

Über das Projekt:

Gemeinsam entwickeln der Dachverband Deutscher Immobilienverwalter (DDIV) und das EBZ Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft einen modular aufgebauten berufsbegleitenden Zertifikatslehrgang für WEG-Verwalter. Das Modellprojekt wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative für drei Jahre gefördert. Durch passgenaue Bildungsprodukte (Seminare, Lehrgänge, eLearning-Angebote u. a.) sollen Immobilienverwalterinnen und -verwalter in die Lage versetzt werden, ihre Multiplikatorenfunktion wahrzunehmen und Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer umfassend beraten zu können. Weitere Informationen zum Bildungsangebot sind unter » www.klimaverwalter.de abrufbar.

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